2018 schließt mit „Prosper Haniel“ in Bottrop die letzte Zeche im Ruhrgebiet und beendet damit eine rund 200 Jahre andauernde Ära des industriellen Steinkohle-Bergbaus in der Region – und in ganz Deutschland. In der WDR-Mediathek ist seit dem 25. Dezember 2016 (leider nur ein Jahr lang – Warum eigentlich??) eine Dokumentation verfügbar, die sich mit der Geschichte des Bergbaus im Revier auseinandersetzt. Sie erzählt Geschichten aus dem Leben der Bergmanns-Familien, der Arbeit unter Tage und der Kultur, die sich mit dem Bergbau entwickelte – Tauben, Chor, Kirche, Schalke.
Besonders beeindruckend war die Darstellung der hohen Integrationsleistung von Arbeit in einer Region, die die ganze Zeit mit dem schnellen Zuzug von neuen Arbeitskräften umgehen musste. Dabei waren es weniger die guten Bedingungen unter Tage, die dies unterstützten. Vielmehr verband die Menschen und deren Familien ein gemeinsamer Alltag, der durch die Schichtarbeit in den Zechen bestimmt wurde, ein starkes Gefühl von Solidarität, durch einen gefährlichen Arbeitsplatz, bei dem man dem Kollegen ggf. das eigene Leben anvertrauen musste, der Glaube, dass ökonomischer Aufstieg möglich war, der Stolz auf die eigene Tätigkeit und somit ein Gemeinschaftsgefühl, das weniger über die Herkunft, sondern über eine neue Identität gespeist wird. Dies unterstreicht die Bedeutung der heutigen Suche nach einer neuen kulturellen Identität für die Region.
Die Doku ist in der WDR-Mediathek HIER abrufbar.